Betriebsarten
Zur Verwirklichung dieses Projekts eignen sich
je nach Gegenstationen verschiedene Betriebsarten
unterschiedlich gut. Nachfolgend soll darauf näher
eingegangen und Vor- sowie Nachteile genauer
beleuchtet werden.
- Kurzwelle:
- SSB:
SSB eignet sich wegen der geringen Bandbreite
und hohen Reichweite (je nach Band) sowohl
für die Kommunikation zwischen HF-technisch
schlecht gelegene Stationen (die z.B. kein
VHF/UHF-Relais erreichen können) als auch
für Sprechfunkverbindungen zwischen übergeordneten
Leitstationen. Wichtig ist hierbei, die richtige
Bandwahl für den jeweiligen Einsatzzweck zu
treffen. Eine Notruf-Station in einem Tal sollte
gut in der zuständigen Leitstelle zu hören sein,
jedoch nicht unbedingt in ganz Europa. Eine
Koordination der KW-Stationen zwischen den einzelnen
Landkreisen ist deshalb notwendig.
- PSK31 oder andere Datenfunk-Protokolle:
Datenfunk auf Kurzwelle eignet sich für übergeordnete
Leitstationen zum Austausch von allgemeinen Lagemeldungen
oder größerer Listen. Welches Datenfunk-Protokoll
zwischen zwei Stationen verwendet wird, muß dabei
im Vorfeld abgeklärt werden. PSK31 ist nach meiner
Einschätzung die modernste Technik, jedoch noch
nicht sehr verbreitet. Die Verwendung von AMTOR oder
PACTOR ist also genauso möglich, wenn kein PSK31
zur Verfügung steht.
Generell sollte Datenfunk auf Kurzwelle nur im
Notfall verwendet werden, wenn eine Verbindung über
PR nicht mehr möglich ist, da entsprechende
Kurzwellenfrequenzen sehr begrenzt sind.
- VHF/UHF:
- FM Sprechfunk:
FM dürfte die meistbenutzte Betriebsart sein und
eignet sich sowohl für Sprechverbindungen über
Relais als auch für Direktverbindungen (z.B. in
Städten).
Dementsprechend ist diese Betriebssart prädestiniert
für alle Notruf-Stationen bis hin zur Leitstelle, da
Frequenzen für diese Betriebsart sehr umfangreich
zur Verfügung stehen und sich die Reichweite durch
Wahl der richtigen Frequenz von 20km bis 200km
für lokale und regionale Kommunikation ideal ist.
- Packet Radio (PR):
Einer der größten Vorteile von PR ist, daß der gesamte
Funkverkehr mit sehr geringem Aufwand protokolliert
werden kann. Zudem können mehrere Stationen auf der
gleichen Frequenz betrieben werden oder gar über das
Digipeater-Netz Verbindung zu sehr weit entfernten
Stationen aufnehmen, ohne Kurzwelle zu benötigen.
Im Gegensatz zur Kurzwelle bietet das Digipeater-Netz
störungsfreie Kommunikation, da keine Aussendungen
z.B. aus dem Ausland oder weiter entfernter Stationen
den Empfang behindern und beim Aufbau des
Digipeater-Netzes großer Wert auf Stabilität und
Störungsfreiheit gelegt wurde. Insbesondere für
Lagemeldungen an übergeordnete Leitstationen oder
aber der Übertragung größerer Berichte oder Listen
eignet sich PR ideal, man kann den Text einfach
speichern oder ausdrucken
Keinesfalls vergessen darf man den Umstand, daß
man für PR unbedingt Rechner braucht, die allesamt
ein Jahr-2000-Problem haben könnten. Deshalb muß
durch Verwendung entsprechend zertifizierter
Software (Linux) oder durch Rückstellung des
Datums sichergestellt werden, daß die Station
reibungslos betrieben werden kann. Die gebräuchlichen
Modems und TNC hingegen sind nicht vom Jahr-2000-Problem
betroffen.
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