Die Relaisfunkstellen sind flächendeckend über ganz
Deutschland verteilt und arbeiten in aller Regel auf VHF
und UHF. Man kann davon ausgehen, daß auf Bergen über 500m
ü.N.N. und in jeder Stadt über 30.000 Einwohner mindestens
ein Relais steht, mit Reichweiten bis zu 200km Radius.
Dabei eignen sich die Relais auf VHF und an exponierten
Standorten ideal für die regionale Kommunikation, z.B. in
einem Landkreis, während die UHF-Stadtrelais ideal für
die lokale Kommunikation in einer Stadt oder einem Stadtteil
eingesetzt werden können. Die Relaisfunkstellen enthalten
nur in den seltensten Fällen Rechnertechnik - und selbst
wenn kann das Datum gefahrlos in die Vergangenheit korrigiert
werden, um Ausfälle zu vermeiden, da die Relais in keiner
Weise miteinander vernetzt sind.
Bei den Digipeatern gibt es im wesentlichen vier Systeme,
RMNC/FlexNet, PC/FlexNet, TNN und XNet. RMNC/FlexNet basiert
auf einem Einplatinen-Computer ohne jegliche Datums- oder
Zeitfunktion, diese Digipeater sind somit definitiv Jahr-2000
tauglich.
XNet basiert auf PC-Technik, als Betriebssystem findet dabei
Linux Verwendung (das bereits als Jahr-2000 fähig zertifiziert
wurde) - Probleme sind bei diesem System ebenfalls nicht zu
erwarten.
PC/FlexNet und TNN basieren beide auf PC-Technik und
verwenden DOS als Betriebssystem. Hier sind Befürchtungen
wegen fehlender Jahr-2000-Fähigkeit durchaus angebracht.
Jedoch können diese Digipeater ohne jegliche Auswirkungen
auf das Netz im Datum zurückgestellt werden, da keinerlei
Datums- oder Zeitangaben mit anderen Digipeatern ausgetauscht
werden. Mit korrigiertem Datum steht dem Einsatz dieser
Systeme somit auch nichts entgegen.
Problematisch ist die Verwendung des ebenfalls
flächendeckend installierten Mailbox-Systems. Hier sind
Auswirkungen des Jahr-2000-Problems zu erwarten, da die
Mailbox-Software teilweise nicht mehr auf dem neuesten
Stand ist und die Mailboxen untereinander datums- und
zeitabhängig vernetzt sind. Mailboxen müssen deshalb
nach aktuellem Kenntnisstand für diese Aktion abgeschaltet
werden, um Beeinträchtigungen des Digipeaters von vorn
herein auszuschließen.
Der Verwendung anderer Protokolle und Betriebsarten wie
TCP/IP oder eMail über AX25 ist hingegen gefahrlos, soweit
dazu Software mit Jahr-2000-Zertifikat (Linux) eingesetzt
wird.
Die Digipeater sind untereinander durch einen oder mehrere Richtfunkstrecken verbunden sowie mit Routing-Funktionen versehen, so daß Verbindungen quer durch Deutschland und in das benachbarte Ausland komfortabel und zuverlässig möglich sind. Zudem gibt es in einigen Digipeatern einen deutschlandweit vernetzten Convers mit nahezu beliebig vielen Kanälen, der als Konferrenzraum für mehrere Stationen genutzt werden kann.